Marburg, 04.09.2017
Fragen der „Bürgerinitiative Stadtautobahn“ an die
Direktkandidaten des Wahlkreises 171
zur Bundestagswahl 2017
Die „Bürgerinitiative Stadtautobahn“ in Marburg und die „Lokale Agenda AG Nachhaltige
Stadtentwicklung“ befragen im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 die Direktkandidatinnen und -
kandidaten zu wichtigen verkehrspolitischen Problemen der Region. Ihre Antworten sollen
unseren Mitgliedern, Mitwirkenden und der Öffentlichkeit als Hilfe für ihre Wahlentscheidung und
weiteren Meinungsbildung dienen.
Die Fragen der Bürgerinitiative Stadtautobahn zur Bundestagswahl 2017
richten sich im Wahlkreis 171 an:
Frau Elisabeth Kula
Herrn Daniel Baron
Herrn Sören Bartol
Herrn Hanke Friedrich Bokelmann
Herrn Rainer Flohrschütz
Herrn Dr.Stefan Heck
Herrn Julian Schmidt
Herrn Richard Schmidtke
1. Mobiltät der Zukunft
Nicht nur aufgrund des aktuellen Dieselskandals werden richtungsweisende Optionen diskutiert:
Ausbau und Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs, Elektromobilität und vieles andere mehr.
Wie stellen Sie sich Ihren Beitrag zur zukünftigen Mobilität im Marburger Raum und in
Deutschland vor? Bitte nennen Sie uns Ihre Prioritäten für die kommende Legislatur.
2. Schadstoffe
Seit 2010 nahmen die Verkehrsmengen auf der B3 in Marburg um mindestens 10% zu; an der
Zählstelle Niederweimar um 50%. Eine B3 bezogene Schadstoffmessstation ist nicht vorhanden,
die Daten einer Dauerzählstelle in MR-Mitte ("Hessen mobil" MQ22AI) werden nicht veröffentlicht.
Was wollen Sie tun, um die Belastung zu reduzieren und eine öffentlich zugängliche
Evaluierung der Emissionen direkt an der B3 und deren Auswirkungen für den
städtischen Hintergrund zu ermöglichen?
3. Emissionsminderung
Eine Geschwindigkeitsreduktion ist in vielen Bundesländern hinsichtlich einer einfachen
umzusetzenden Lärm-, Schadstoff- und Gefährdungsminderung das Mittel der Wahl.
Wie wollen Sie dazu beitragen, dass die Geschwindigkeit auf der Stadtautobahn B3 und
den innerörtlichen Straßen auf ein angemessenes Niveau herabgesetzt wird?
4. Städtebau
Vor allem im Marburger Stadtzentrum ist der Platzbedarf und die raumgreifende Beeinträchtigung
durch die B3 immens, die Nutzung des Phil-Fak Areals ab 2022 offen.
Streben Sie eine Untertunnelung für die B3 in Marburg an? Wenn ja, was wollen Sie
dafür tun? Wenn nein, welche städtebaulichen Alternativen sehen Sie für Marburgs-
Mitte?
5. Fernverkehr
Die in 5 Jahren erwartete Fertigstellung der Straßenbauprojekte nördlich (B252) und östlich (A49)
von Marburg bietet vielen aktuell stark durchfahrenen Orten eine deutliche Entlastung.
Welche emissionsmindernden Maßnahmen stellen Sie sich für Marburg als Drehkreuz
zwischen diesen und anderen überregionalen Verbindungen vor, zumal zu erwarten ist,
dass die aktuellen Durchfahrtsverbote für LKW (B252/B3) aufgehoben werden?
6. Umwidmung der B3 zur A485
Die Stadt Marburg möchte die B3 (MR-Gi) gerne umwidmen lassen. Eine Umwidmung im
Stadtgebiet führt möglicherweise zur Neubewertung der Emissionen und Vergrößerung der
Anbauabstände insbesondere für Wohnbebauung (bspw. 1300m Bebauungsabstand zur
Einhaltung von „45dB(A) nachts“ für allgemeine Wohngebiete nach der DIN 18005 "Schallschutz
im Städtebau"), ggf. zu weiteren verkehrlichen oder baulichen Maßnahmen.
Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in einer Umwidmung zur Autobahn?
Hat eine bessere Bahnanbindung nicht eine größere Standortrelevanz?
7. Öffentlich-private Partnerschaft als Finanzierungsmodell
Bei aktuellen ÖPP-Projekten (A1, A4, A5 u.a.) wird derzeit über hohe Geldforderungen versucht
das unternehmerische Risiko auf die öffentlichen Hand abzuwälzen.
Wie schätzen Sie die geplante ÖPP-Finanzierung für die A49 ab Stadtallendorf ein?
Bundestagswahl 2017
Herzlichen Dank an Herrn Bartol und Herrn Dr. Heck
für ihre ausführlichen und engagierten Stellungnahmen!
Unterschiedliche Aspekte in einer komplexen Thematik wurden dargestellt und wir sind
zuversichtlich, dass für Marburg nicht nur bessere, sondern perspektivisch auch gute
Maßnahmen erstritten werden.
Hier die Antworten auf die Fragen der „Bürgerinitiative Stadtautobahn“ an die
Direktkandidaten des Wahlkreises 171 zur Bundestagswahl 2017
>> ANTWORTEN von Sören Bartol (SPD)
>> ANTWORTEN von Dr. Stefan Heck (CDU)
Alle acht Kandidaten im Wahltalk der “Oberhessische Presse”:
Sämtliche acht Kandidaten zur Vertretung unseres Wahlkreises in Berlin haben sich im
Wahltalk der “Oberhessischen Presse” mit Statements zur Verkehrs- und Umweltpolitik im
Allgemeinen, aber auch mit guten Vorschlägen zur B3-Problematik eingebracht.
Den Artikel zum OP-Wahltalk: „Publikum belohnt klare Aussagen“ finden Sie hier:
http://www.op-marburg.de/Lokales/Bundestagswahl-2017/Die-Wahl-lokal/Publikum-belohnt-klare-Aussagen
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